Presseberichte
Masken statt hochwertiger Kleidung:
Produktion kurzerhand umgestellt - Traditionsunternehmen stand nach 30 Jahren vor dem aus - Geschäftsführung hatte Angst, wollte den Kopf aber nicht in den Sand stecken - Das Ergebnis: wiederverwendbare, kochbare, reißfeste Masken aus natürlichem Material
Mitarbeiter weiterhin voll beschäftigt und ausgelastet - Aus Stoff für einer Bluse entstehen nun 50 Masken - "Das hilft uns, das hilft unseren Mitmenschen, wir schützen uns gegenseitig, vor dem gefährlichen Virus, wenn wir die Masken tragen"
(tf) Geschäftswegbruch in Zeiten von Corona kann auch zu anderen Erfolgen führen, wie ein Osnabrücker Unternehmen zeigt. Das Entsetzen bei Thomas Welzel war groß, als es hieß der Einzelhandel steht still, denn er hat Mode aus 100 Prozent Leinen in seinem Unternehmen gefertigt. "Vor 30 Jahren haben wir mit null angefangen und jetzt stehen wir wieder bei null bzw. jetzt stehen wir eigentlich bei minus minus minus. Es kam über Nacht, und alles stand still, und wir haben einfach Angst gehabt.", erzählt er. Doch Thomas Welzel hat nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern sich von der Krise inspierien lassen. Das Traditionsunternehmen schwenkte seine komplette Produktion innerhalb kürzester Zeit um und stellt nun Mund & Nasenmasken her - aus natürlichem Material, wiederverwendbar, kochbar und reißfest.
Dabei ging es dem Geschäftsführer nicht nur um sich und seine Familie, der das Familienunternehmen gehört, sondern auch um seine Mitarbeiter, Näherinnen, die die Firma seit über 30 Jahren treu begleitet haben. Die wollte er sprichwörtlich gesehen nicht im Regen stehen lassen. "Ich habe zwei Tage überlegt und hab gedacht, was kannst du jetzt tun? Was für Möglichkeiten hast du? Dann ist mir die Idee gekommen: Du könntest doch statt Leinenkleider, Leinenblusen, Leinenmasken produzieren", berichtet der Geschäftsmann. Dank seinen Gedanken musste er keinen seiner Mitarbeiter nach Hause schicken, dafür nähen sie jetzt halt statt Kleidern und Blusen nun Masken. Wichtig ist ihnen allen, dass jeder freien Zugang zu dem Produkt hat, weshalb extra ein neuer Online Shop gelounched wurde.
Quelle: https://www.nonstopnews.de/meldung/32745
Vom Kleidungsnäher zum Lebensretter: Osnabrücker Unternehmen stellt Produktion kurzerhand um
UNTERNEHMEN STAND NACH 30 JAHREN VOR DEM AUS
Osnabrück. Geschäftseinbruch in Zeiten von Corona kann auch zu anderen Erfolgen führen, wie ein Osnabrücker Unternehmen zeigt. Das Entsetzen bei Thomas Welzel war groß, als es hieß, der Einzelhandel stehe still, denn er hat Mode aus 100 Prozent Leinen in seinem Unternehmen gefertigt. Nun produziert das Osnabrücker Unternehmen wiederverwendbare Schutzmasken. Alle Mitarbeiter sind weiterhin voll beschäftigt und ausgelastet.
Dabei ging es dem Geschäftsführer nicht nur um sich und seine Familie sondern auch um seine Näherinnen, die die Firma seit über 30 Jahren treu begleitet haben. Die wollte er sprichwörtlich gesehen nicht im Regen stehen lassen. „Ich habe zwei Tage überlegt und habe gedacht, was kannst du jetzt tun? Was für Möglichkeiten hast du? Dann ist mir die Idee gekommen: Du könntest doch statt Leinenkleider, Leinenmasken produzieren“, berichtet Welzel. Dank seinen Gedanken musste er keinen seiner Mitarbeiter nach Hause schicken – dafür nähen sie jetzt halt statt Kleidern nun Masken. Wichtig ist ihnen allen, dass jeder freien Zugang zu dem Produkt hat, weshalb extra ein neuer Online-Shop an den Start gebracht wurde.
Trotz der Umstellung galt es der Firma treu zu bleiben, mit natürlichen Stoffen und effizient zu arbeiten. Aus der Menge Stoff, aus der früher eine Bluse entstand, fertigen die Näherinnen nun 50 wiederverwendbare Masken. Im Team haben Thomas Welzel, Philipp Welzel und Anke Küpper-Welzel besprochen, wie sie die wiederverwendbaren Masken konstruieren wollen. Das firmeninterne Know-how war dabei natürlich eine große Hilfe und so entwickelte sich schnell ein Prototyp zur heutigen Maske – mit Bändern, damit sie jeder individuell auf sich einstellen kann. Allen dreien ist es wichtig etwas Sinnvolles in dieser schweren Zeit zu leisten. „Das hilft uns, das hilft unseren Mitmenschen, wir schützen uns gegenseitig, vor dem gefährlichen Virus, wenn wir die Schutzmasken tragen“, so der Geschäftsführer.
„Alles ist 100 Prozent Leinen und somit auch bei 90 Grad waschbar“, erklärt Küpper-Welzel. Die Optimierung gehe natürlich weiter. Der erste Schwung an genähten Masken geht nun in den Versand und die nächsten sind schon wieder in Produktion.
Quelle: https://osna-live.de/18831/vom-kleidungsnaeher-zum-lebensretter-osnabruecker-unternehmen-stellt-produktion-kurzerhand-um/ (Video)
Stadt Osnabrück stattet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Mund- und Nasenmasken aus
______________________________________________________________________
Kommentar
„Keine Lockerung der Kontaktsperren über Ostern, keine Familienbesuche oder Ausflüge über Ländergrenzen hinweg: Die Politik hält Kurs, lässt sich von Rufen nach einem frühzeitigen Ende des Lockdowns nicht beirren. Und das ist richtig. Zwar verlangsamt sich die Covid-19-Ausbreitung ganz allmählich. Aber jede Lockerung könnte die Kurve wieder steil ansteigen lassen und die Klinken überlasten, wie wir es in Italien, Frankreich und New York mit ansehen müssen. Um italienische Verhältnisse auf Dauer abzuwenden, muss vordringlich die Produktion von Schutzmaterial hochgefahren und ein wirksamer, aber auch erträglicher Schutz für Ältere und Vorerkrankte entwickelt werden.
Spätestens wenn das allgemeine Kontaktverbot aufgehoben wird, kann aber auch das Tragen einfachsten Mund-Nasen-Schutzes beim Einkaufen, beim Friseur, im Büro und in Bussen und Bahnen effektiv neue Corona-Ausbrüche vermeiden. Dass Gesundheitsminister Jens Spahn immer noch so tut, als würde das nichts bringen, obwohl jedes Stofftuch die gefährlichen Tröpfchen-wolken bremst, ist ärgerlich, ja fahrlässig. Eine allgemeine Maskenpflicht wäre zwar nicht umsetzbar. Dafür sind schlicht nicht genug Masken vorhanden. Eine Empfehlung, Mund und Nase zu verhüllen, ist aber dringend geboten. Dass Spahn davor zurückscheut, beschädigt seine Glaubwürdigkeit.“
Kommentar von Tobias Schmidt, NOZ 02.04.20.